Sehr viele Menschen haben gesundheitliche Probleme, die von undefinierbaren Schmerzen über handfeste, diagnostizierbare und behandlungsbedürftige Erkrankungen reichen können. Allen gemeinsam ist immer eines: jeder wünscht sich, dass dieser Zustand, diese Erkrankung oder Problematik so schnell wie möglich vorbei geht. Denn immer erst dann, wenn es an der Gesundheit fehlt, merkt man erst, wie essentiell und von absoluter Wichtigkeit sie ist.
Leider stellen wir sie oft erst an die letzte Stelle, weil immer alles andere wichtiger oder dringender ist. Doch ist das Problem erst einmal im Körper angelangt, ist es gar nicht so einfach, die Ursache zu finden und dann auch noch die richtige Behandlung und den besten Arzt.
Manchmal ist die Krankheit so schwerwiegend, dass nur noch beten helfen kann. Wenn die Schmerzen unerträglich werden, besinnt man sich dann doch, dass ja vielleicht noch Hilfe von oben kommen könnte. Doch ist es erst einmal so weit, haben wir schon längst das, was unser Schöpfer eigentlich für uns gedacht hat, versäumt.
Er hat uns diesen wundervollen, funktionierenden und gesunden Körper gegeben, damit wir mit ihm pfleglich umgehen und ihn gut behüten. Wenn unser Körper ein enges Familienmitglied wäre, wüssten wir sofort und ganz genau, was dieser tun müsste, damit es ihm gut geht. Doch bei uns selbst sind wir oft blind, taub und unachtsam noch dazu. Wir übergehen die Signale unseres Körpers mit Leichtigkeit, essen zu viel, trinken zu wenig, oder trinken zu viel vom Falschen, bewegen uns zu wenig, manchmal auch zu viel, machen zu wenige Pausen, Schlafen zu wenig – kurz gesagt, wir finden nicht das richtige Maß. Erst dann, wenn es hier oder da zwickt, wenn sich Schmerzen einstellen oder wenn etwas gar nicht mehr richtig funktioniert, dann werden wir wach und versuchen, den Schaden zu begrenzen.
Was tun wir? Wir nehmen Tabletten oder bekommen Spritzen gegen die Schmerzen – statt der Ursache auf den Grund zu gehen. Wir machen vielleicht eine Zeit lang weniger, damit es da nicht mehr weh tut – doch sobald es wieder geht, machen wir genauso weiter wie bisher.
Unser Schöpfer, der uns den Körper für eine begrenzte Zeit leihweise überlassen hat, mag sich so manches Mal denken, dass wir immer noch nichts dazu gelernt haben. Es ist schon ein wenig anmaßend, wenn wir immer dann nach ihm rufen, wenn wir es wieder einmal geschafft haben, dass etwas nicht mehr funktioniert. Du magst nun einwenden, dass man für Manches gar nichts kann, Krankheiten sucht man sich schließlich nicht aus, oder?
Aber in gewisser Weise liegt es doch in unserer Verantwortung, dass wir gut für uns selbst sorgen. Und genau das haben die meisten von uns gar nicht wirklich oder wirklich gut gelernt. Wir tun gerade so das Nötigste, aber das, worauf es ankommt – und das ist nicht, dass die Frisur sitzt, die Zähne weiß sind, die schönsten Klamotten uns schmücken, sondern das, was unser Körper uns jederzeit mitteilt.
Wir haben verlernt, auf ihn zu hören. Wir machen auch noch die nächsten Überstunden, obwohl unser Körper genau sagt, dass er Ruhe braucht. Wir schauen bis spät in die Nacht Netflix und übergehen die Müdigkeit, die unser Körper zeigt. Wir vergessen zu trinken, und statt Wasser gibt es Cola oder Sprite. Der Kaffee muss ja auch sein, um das lange Sitzen im Büro überhaupt durchzuhalten. Es fehlt an Bewegung an der frischen Luft, an einem Kopf, der zur Ruhe kommt – und wenn wir ehrlich sind, wissen wir all das!
Wir können nicht erwarten, dass Gott das, was wir versäumen, einfach so wieder gut macht. Hätten wir dann etwas gelernt? Sicher nicht. Das, was wir mit unserem Körper erleben ist eigentlich das Beste, was er uns geben kann. Er lehrt uns nämlich, uns wahrzunehmen, unsere Aufmerksamkeit wieder auf uns selbst und unsere Bedürfnisse zu richten. Genau das ist unsere Aufgabe – nur so lernen wir, mit dem höchsten Gut, unserer Gesundheit, gut und achtsam umzugehen.
Und trotzdem: Gott hilft uns, indem er uns auf den richtigen Weg lenkt, indem er uns Hinweise gibt, die uns helfen, wir finden nach einigem Straucheln doch eine Lösung, doch eine Behandlungsmethode, die hilft. Aber eins müssen wir verstehen: Es war ja auch unser freier, selbstbestimmter Wille, wie wir bislang mit unserer Gesundheit umgegangen sind – erst, wenn wir um Hilfe bitten, kann uns auch geholfen werden. Dies setzt aber Einsicht und Umkehr voraus. Nicht alles, von dem wir denken, es wäre gut für uns, ist es auch tatsächlich. Aber genau da setzt dann die Hilfe des Himmels ein. Wenn wir um Hilfe bitten, oder, noch besser, unsere Gesundheit in Gottes Hände legen, dann erst kann ER auch Einfluss nehmen. Dann kann er uns die Augen öffnen, kann uns Wege aufzeigen, Menschen schicken, die uns helfen, die uns Hinweise geben – Handeln müssen wir aber dann selbst.
Genau so verhält es sich im Übrigen mit allem, was wir nicht nur im Kleinen, mit unserer persönlichen Gesundheit und unserem Körper anstellen, sondern auch im Großen, global betrachtet. Wenn die Erde der Körper der Menschheit wäre, zeigt sich deutlich, dass wir auch hier erst die Krankheiten brauchen, bis wir umdenken können.
Gott hilft Dir – und uns allen – wenn wir bereit sind, uns selbst zu helfen, unseren Teil dazu beizutragen, dass wir das, was wir bisher falsch gemacht haben, ändern.
Bleib gesund,
Deine Ashanar