Hallo Ihr Lieben,
im Moment komme ich gar nicht mehr so häufig zum Schreiben. Auch das Malen liegt seit einiger Zeit brach und ich vermisse es.
Aber so vieles wird gerade von Oben nach Unten gestülpt, ich habe Menschen um mich, die mich brauchen. Ich bin einfach nur da. Und stehe doch selbst vor einem Umbruch, Aufbruch in meinem eigenen Leben. Entscheidungen müssen getroffen, Weichen neu gestellt werden.
Und bei allem frage ich mich oft, ob genügend Raum da ist, um inne zu halten, um ein- und wieder auszuatmen. Und nur das zu tun, sonst nichts. Ich möchte Zeit haben, um einfach zu sein, Zeit, um meine Kinder zu umarmen und einfach nur diesen Moment zu genießen. Ich sagen ihnen täglich, wie sehr ich sie liebe, es ist mir so wichtig.
Gestern war eine Frau bei mir, die in der Familie einen tragischen Fall hatte, bei dem jemand ins Koma fiel und die Ärzte schon jede Hoffnung aufgegeben hatten. Doch dieser junge Mensch kämpfte sich wieder zurück ins Bewusstsein und ins Leben. Es hätte ganz anders ausgehen können.
In solchen Momenten scheint die Welt still zu stehen. Dann, wenn das Leben seine Endlichkeit zeigt. Dann, wenn jemand, der vorher da war, um uns war, nicht mehr da ist.
Das Leben ist so kostbar, so ein Geschenk – und wir beschweren uns so oft darüber, wenn etwas gerade nicht so gut läuft, wenn wir Stress und Streit haben, wenn wir Schwierigkeiten haben, die uns momentan ausbremsen.
Sie alle sind Nichtigkeiten im Vergleich zum Geschenk des Lebens, das uns gegeben wurde!
Wenn wir wieder mehr zu uns kommen, bei uns sind und bleiben, achten wir unser Leben und das der anderen viel mehr. Wir können uns gegenseitig zugestehen, zu sein, wie wir sind, wir können uns vergeben, und erlauben, jeder auf seine Weise, sein Glück zu suchen und zu finden.
Wir haben doch nur jetzt, nur hier und nur heute! Jeder von uns. Wir können jammern, uns beklagen und alles planen, um uns abzusichern, doch das Leben ist einfach lebensgefährlich. Es ist vergänglich, es ist unberechenbar. Wir können es deshalb auch genauso gut mit Achtung und Behutsamkeit behandeln. Wir können es als das Geschenk wertschätzen, das es tatsächlich ist.
Jeder von uns hat seine Schwierigkeiten, seine Knackpunkte, aber auch seine Träume und Hoffnungen. Wenn wir einander zugestehen, dass wir danach streben, uns zu entwickeln, dass wir reifen und lernen, auch wenn wir Fehler machen, auch wenn wir ab und zu straucheln, dann aber wieder aufstehen – dann haben wir ein großes Stück Menschlichkeit und Mitgefühl füreinander, das es uns erleichtert, weniger zu werten, weniger zu verurteilen.
Achtet einander, liebt einander, gerade so, wie Ihr seid. Seht in Eurem Gegenüber auch das Wunder, das göttliche Geschenk, das Euch und der ganzen Welt gegeben ist.
Alles (ist) Liebe
Eure Ashanar